Vor das Gericht der Blätter
Di 14.02. 19:30 Uhr
Poesie lesen von: Nichita Stanescu
Kulturbrauerei

Nichita Sta˘nescu (geboren 1933 in
Ploiesti, gestorben 1983 in Bukarest)
ist ein Jahrhundertdichter, der hierzulande kaum bekannt ist. Die wenigen
Übersetzungen, die es gibt, sind in
Anthologien und Zeitschriften verstreut. Sein umfangreiches, komplexes
Werk schuf er in gerade mal 22 Jahren. Der wichtigste Teil davon, die
zwölf letzten Gedichtbände, entstand
in weniger als einer Dekade.
Bis heute erfreut sich Sta˘nescu großer
Popularität in seiner Heimat (die
Rumänen nennen ihn liebevoll nur beim Vornamen). Diese Beliebtheit rief
aber auch ehrfürchtige Neider auf den Plan. Der Dichter Doru Mugur
schreibt, einige verachteten ihn wie einen Gott.
Entscheidende Impulse empfing Sta˘nescu Mitte der 60er Jahre von dem
serbischen Dichter Vasko Popa, mit dem ihn eine Freundschaft verband
und dessen Gedichte er ins Rumänische übersetzte. Das Herzstück seines
Werks sind die 11 Elegien, die 1966 erschienen. Von diesem Zeitpunkt an
datiert eine neue Epoche in der modernen rumänischen Poesie. Mit ihrer
sinnlichen Metaphysik trugen die Elegien einen ganz anderen Ton in eine
Literatur, die noch vom verordneten Realismus der 50er Jahre gelähmt war.
Ernest Wichner hat die 11 Elegien neu übersetzt.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Rumänische Kulturinstitut Berlin.
In Lesung und Gespräch: Mara-Daria Cojocaru |
Gabriel Horaţiu Decuble | Ernest Wichner