Cure the Tameness, not the Wildness

Fr 27.01. 19:30 Uhr

Ein Abend mit Alice Notley

Haus für Poesie

Kulturbrauerei

Alice Notley (*1945 USA) zählt neben Anne Waldman, Ted Berrigan
und Bernadette Meyer zur sogenannten zweiten Generation der New
York School. Gemeinsam folgten sie
dem Beispiel von Dichtern wie Frank
O’Hara und John Ashbery und beeinflussten ihrerseits heute so populäre Dichter:innen wie Eileen Myles.
Notleys vielgestaltigem und umfangreichem Werk, es sind mittlerweile
mehr als 40 Bände, eignet von Anfang
an etwas Unerschrockenes. Ein Artikel über sie im New Yorker trug
die Überschrift: The Art Of Not Giving A Damn. Ihre frühen Gedichte –
zutiefst feministisch, ohne jemals agitatorisch zu sein – widmeten sich der
Beschreibung häuslicher, intimer Szenen. Notley war eine der ersten
Dichter:innen, die wie selbstverständlich Geburt, Mutterschaft und Kindererziehung thematisierten. Dabei ging sie sehr viel weiter als die Dichter:innen
der zeitgleichen Confessional Poetry. In ihren jüngeren Büchern zapft sie
zunehmend die Quellen des Unbewussten und des kollektiven Gedächtnisses
an. Es sind wilde, dystopische Texte, ein Amalgam aus Hoch- und Populärkultur, die sich jeder Kategorisierung entziehen. In ihrer Gesamtheit ergeben
sie ein „weibliches Epos“, jenseits offizieller Geschichtsschreibung und
konventioneller Ideen über das, was ein Gedicht heute sein kann.
Die Veranstaltung wird gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von
ECHOO Konferenzdolmetschen.
In Lesung und Gespräch: Alice Notley
Moderation: Uljana Wolf