in schwarzen Alphabeten: Valzhyna Mort
Fr 02.09. 19:30 Uhr

Valzhyna Mort (geboren 1981 in Minsk) schreibt Gedichte, die tief in der belarussischen Geschichte wurzeln. Ihre Texte durchdringen private und offizielle Geschichte wie Erdschichten und sprechen von Orten, an denen Tote mit Überlebenden Umgang pflegen. Mort betreibt poetische Ahnenforschung und konfrontiert geerbte Traumata: „Versuchsperson für den glühenden Reaktor von Großmutters Erinnerung“. Eingeweiht in Kriegs- und Diktaturerfahrung, lauscht sie Geschichten über „Hunger, Bombenhagel, Vertreibung, Krankheit oder Tod“. Bei aller Bitterkeit und Schonungslosigkeit sind Morts Texte eingängig. Sie entstehen in der Nähe zur Musik, einer Musik allerdings, die Mort selbst eine „zivilisierte Form eines Schreis“ nennt. Es sind Nacht-, Wiegen- und Taschenmesserlieder, Partituren „für laute Stimme und Schraubenzieher“. Verfasst sind die Texte in zwei Sprachen: auf Englisch und Belarussisch, das Mort mit dem Zischeln in einem Natternfeld vergleicht. Ihr jüngster Band Musik für Tote und Auferstandene (Suhrkamp Verlag 2021) wurde von Katharina Narbutovic und Uljana Wolf übersetzt. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
In Lesung und Gespräch: Valzhyna Mort Moderation: Katharina Narbutovič
Eintritt: 6 € (normal) / 4 € (ermäßigt)
Ticketlink: